Verein
Der eingetragene Verein Deutsch-Iranische Beratungsstelle für Frauen und Mädchen ist seit über 25 Jahren in Frankfurt tätig und betreut persischsprachige Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen, insbesondere Iranerinnen und Afghaninnen und ihre Familien aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet. Der Verein wurde gemeinsam von Migrantinnen und deutschen Frauen gegründet, mit dem Anspruch den speziellen politisch-rechtlichen, psychosozialen und kulturellen Problemen von Frauen im Exil gerecht zu werden.
Da der Verein stets Themen aufgegriffen hat, die durch die Beratungsarbeit an die Mitarbeiterinnen herangetragen wurden, traf auch der wachsende Bedarf an Beratung für lesbische Migrantinnen auf offene Ohren. Um dem gerecht zu werden, wird seit 2010 eine spezielle Beratung für diesen Themenkreis angeboten.
Entstehung der Beratungsstelle
Die Beratungsstelle ist aus der AG „Lesbische Migrantinnen“ hervor gegangen. Diese Arbeitsgruppe ist ein Zusammenschluss von Mitarbeiterinnen aus bestehenden Frauen, Mädchen und Lesben Projekten, wie der Deutsch-Iranischen Beratungsstelle für Frauen und Mädchen e.V. der Lesben Informations- und Beratungsstelle (LIBS) e.V. sowie engagierter Einzelfrauen.
Angeregt wurde das Projekt auch durch die Leiterin des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten, Frau Nagel. Am 14.12.07 haben wir uns zunächst mit dem Ziel getroffen, ein online-Beratungsangebot für junge lesbische Migrantinnen und schwule Migranten zu schaffen. Daraus wurde unsere Beratungsstelle für lesbische Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen.
Lesbische Migrantinnen sind dreifach diskriminiert:
- als Frau (Umgang mit Sexualität in der eigenen Kultur)
- als Migrantin (Aufenthaltsrecht, Problemgruppe sein, Schwierigkeiten mit der kulturelle Identität, Sprachprobleme etc.)
- als Lesbe (Angst vor Verlust des sozialen Rückhalts der Familie und der heimatlichen Community, Fremdbleiben in der deutschen Lesbencommunity)
Ziel unserer Arbeit
Wir wollen:
- lesbische Migrantinnen beim Ausleben der kulturellen, sozialen und sexuellen Identität ohne Abwertung und Ausgrenzung unterstützen
- die sexuelle Selbstbestimmung lesbischer Migrantinnen stärken
- ein generationsübergreifendes und mehrsprachiges Beratungs- und Unterstützungsangebot für lesbische und bisexuelle Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund schaffen
- auch für Frauen da sein, die sich in einem Asylverfahren befinden
Außerdem wollen wir:
- Diskriminierung gegenüber Migrantinnen abbauen
- Homophobie unter Migrantinnen auflösen
- positive Identifikationsmöglichkeiten schaffen
- Isolation und Sprachlosigkeit überwinden
- Kontakt und Austausch zwischen lesbischen Migrantinnen in ähnlichen Lebenssituationen verbessern
- Vielfalt und Toleranz in der Gesellschaft und in den verschiedenen Migrantinnencommunities fördern
- Vernetzung und Integration erhöhen
- die Zielgruppe sichtbar machen
- dieses Informationsangebot bekannt machen
Zielgruppen
- lesbische und bisexuelle Mädchen und Frauen
- Eltern und Verwandte
- Freundinnen und Freunde
Das Angebot gilt für alle Migrantinnen, besonders aber für Migrantinnen aus dem islamischen Kulturkreis im Alter von 15 bis 99 Jahren.